Geschichte

Montag, 13. Dezember 2004

Zeittafel

Archäologische Funde deuten darauf hin, dass das Gebiet von Simbabwe zur "Geburtsstunde der Menschheit" zählt. Vergleichsweise neueren Datums sind die Felsenmalereien der San (Buschmänner), die bis zu 50 000 Jahre alt sind. In den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung wanderten Bantuvölker aus dem Norden ein. Sie führten die Eisenverarbeitung und die Landwirtschaft ein.Ab der Jahrtausendwende schufen sich mehrere bedeutende Reiche, die bis nach China Handel trieben. Ihr bisher nicht erklärter Zerfall fällt in die Zeit des wachsenden Sklavenhandels. Die Kulturen hinterließen eindrucksvolle Ruinenstädte, von denen Great Zimbabwe (Großes Steinhaus) in der Nähe der südlichen Provinzhauptstadt Masvingo die bedeutendste ist.
1250 - 1650 Herrschaft des Reiches von Great Zimbabwe.
17. / 18.Jh. Zerstörung der regionalen Herrschafts- und Handelsstrukturen durch den Eingriff portugiesischer Kolonialisten.
Anfang 19. Jh. Die ersten Missionare kommen ins Land.
Besiedlung von Buren und Briten aus Südafrika.
Einwanderung der Ndebele aus dem Süden. Auf der Flucht vor den südafrikanische Buren unterwarfen sie das Shona-Reich.
1860 Goldfunde in Mashonaland. Von Süden her beginnen Europäer das Land zu erkunden.
1888 Konzessionsvertrag des Ndebele- Königs Lobengula mit dem britischen Geschäftsmann Cecil Rodes. Unter seiner Führung beginnt die British South Africa Company (BSACo) mit Besiedlung des Landes.
1890/91 Besetzung der ertragreichsten Landstriche durch weiße Siedler. Gebiet wird zum britischen Hoheitsgebiet erklärt. Die Ausbeutung des Erzvorkommen beginnt.
1893 Aufstand der Ndebele gegen die weißen Siedler.
1895 Mashonaland und Matabeleland heißen ab nun Rhodesien unter Verwaltung der British South Africa Company (BSACo).
1896/97 Erfolgloser Aufstand der nun verbündeten Ndebele und Shona gegen die Besiedlung.
Einrichtung von Reservaten für afrikanische Bevölkerung.
1923 Umwandlung des Protektorats in die selbstverwaltete britische Kolonie Südrhodesien.
1930 Gesetzliche Festlegung der Landverteilung zugunsten der Siedler, Verdrängung der Afrikaner auf schlechtere Böden (52 % des Bodens für etwa 52 000 Weiße, 48% des Bodens für etwa 1.2 Mio. Afrikaner).
1946 Mit Hilfe von Rassentrennungsparolen erreicht die burische Liberal Party den Sieg bei den Wahlen (es wählen nur Weiße). Das Land heißt fortan Südrhodesien.
1953 Südrhodesien tritt mit Nordrhodesien (später Sambia) und Njassaland der Zentralafrikanischen Föderation bei. Ministerpräsident wird der Rassist Tod.
1954 Eisenbahngewerkschaft unter Joshua Nkomo ist stärkste Organisation der afrikanischen Bevölkerung.
1957 Gründung des African National Congress (ANC) unter Joshua Nkomo.
1959 Forderung nach Unabhängigkeit führt zum Verbot des ANC.
1961 Gründung der Zimbabwe African People´s Union ( ZAPU).
1963 Im August spalte sich die ZANU, Zimbabwe African National Union, von der ZAPU, Zimbabwe African Peoples Union.
1963, 31. Dez. Auflösung der Zentralafrikanischen Föderation.
1965 Einseitige Unabhängigkeitserklärung Rhodesien von Großbritannien; keine internationale Anerkennung, Verurteilung durch UN-Vollversammlung.
1966 Totalembargo Großbritanniens gegen Rhodesien; Beginn des zweiten Befreiungskrieges.
1971, Dez. Neugründung des African National Council (ANC) unter Bischof Abel Muzorewa.
1975 Verfassungsgespräche zwischen ANC und rhodesischer Regierung scheitern. Guerilla–Aktivitäten nehmen zu.
1975, Sept. Premierminister Smith (1964 gewählt) akzeptiert britisch-amerikanischen Plan für die Einrichtung einer Interimsregierung mit afrikanischer Mehrheit.
1976, Okt. Gründung der Patriotischen Front (PF); gemeinsamer Kampf von ZANU und ZAPU unter Führung von Joshua Nkomo und Robert Mugabe.
1976, Dez. Genfer Rhodesien-Konferenz scheitert.
1979 Waffenstillstand; Verhandlungen im Londoner Lancasterhouse über eine Neue Verfassung.
1980, Febr. Erste freie Wahlen; die ZANU erhält 57 der 80 afrikanischen Parlamentsmandate, die ZAPU folgt mit 20 Sitzen.
1980, März ZANU und ZAPU bilden eine Koalitionsregierung unter Robert Mugabe.
1980, 18. April Simbabwe feiert seine Unabhängigkeit.
1982, Febr. Entlassung Nkomos aus der Regierung, es folgen Unruhen und staatliche Repressalien.
1983 Kriegerische Konflikte zwischen ZAPU und ZANU in Matabeleland.
1984 Dürrekatastrophe löst Hungersnot im Land aus, verschärft durch Flüchtlingsströme aus Mosambik.
1985, Juni ZANU-Regierung gewinnt die Parlamentswahlen.
1987 Abschaffung der Sitzreservierung für Weiße im Parlament; Einführung eines Präsidialsystems; Mugabe wird Präsident.
1988 Ende des Guerillakrieges.
1989 Studentenunruhe in Harare.
1989 Zusammenschluß von ZANU und ZAPU zu einer Partei, der ZANU-PF(Patriotische Front).

http://www.netzwerk-afrika-deutschland.de/laender/simbabwe/info/land-geschichte.shtml

by Christian Mayer

Montag, 8. November 2004

Geschichte

In der Sprache der Shona, die noch heute den Großteil der Bevölkerung ausmachen, bedeutet das Wort „Zimbabwe“ „hochgeachtete Häuser“ oder „Häuser aus Stein“. Es entspricht der Vorstellung von Macht und Ansehen.
Die wuchtigen Mauern, Türme, Gänge und Einfriedungen der einflößenden Ruinen von Zimbabwe liegen in einem flachwelligen Tal und sind heute eine Quelle des Stolzes und ein Symbol der schwarzen afrikanischen Kultur. Keine anderes schwarzafrikanisches Volk hat bedeutendere und größere Steinbauten errichtet. Die Mauern stammen aus der Blütezeit des Bantu-Reiches zwischen dem 12. und 15. JahrhundertRuine1Seit Mitte des 18. Jahrhunderts wurde vom sagenhaften Zimbabwe berichtet, welches einmal die Hauptstadt der Königin von Saba gewesen sein soll. Hoch über dem Tal liegt in eine wildzerklüftete Felskuppe eingebettet, eine Burg, welche als Herrschersitz galt. Erst später wurde diese These von der britischen Archäologin G. Caton-Thompson widerledegt, da die ältesten Teile der Stadt kaum älter als 1000 Jahr alt sind.
Heute nimmt man an, dass die alten Ruinen um 800 v. Chr. Entstanden. Erst 200 Jahre später errichteten die Shona Steinbauten aus dem örtlichen Granit. Simbabwe wird als der mächtigste ihrer Höfe angesehen. Es gab jedoch weitere 200 Machtzentren anderer Herrscher und Regenten welche gleichfalls den Name Simbabwe tragen.

Im frühen 15. Jahrhundert herrschte Shonakönig Mutola über das mächtige Monomotapa-Reich. Zu dieser Zeit verlor die Stätte von Simbabwe ihre wirtschaftliche Vormachtstellung. Die Macht des Monomotapa-Reiches beruhte auf Gold, Elfenbein und Kupfer. 1517 wurde das Land geteilt, sein Reichtum blieb jedoch beeindruckend. Das Land wurde von Mambos (Gottkönigen) sowie einer Elite von 2500 Erwachsenen regiert. Die Macht der Mambos stützte sich auf eine ausgeklügelte Täuschungstaktik, welche die Bevölkerung einschüchterte. Diese beruhte auf dem Prinzip der Telekommunikation.
Die Ruinenstadt Simbabwe wird auch in der Liste der UNESCO-Weltkulturgüter aufgeführt.

Den bis heute stärksten Einfluss auf Simbabwe übte der Brite Cecil John Rhodes (1853-1902) aus. cecil rhodes1Seiner Überzeugung nach war das Gebiet des südlichen Afrika den Europäern bestimmt. Cecil RhodesUnter der Vollmacht der Londoner Regierung gründete er die Kolonialgesellschaft BSAC (British South Afrika Company). Die Umgestaltung des Protektorats Rhodesien im Sinne der BSAC vollzog sich ab 1891. Ortansässige Stämme wurden in sogenannte Tribal Trust Lands verdrängt um Gebiete für die weiße Bevölkerungsschicht zu gewinnen.

1923 erhielt Südrhodesien (Simbabwe) als britische Kolonie Selbstverwaltungsrecht. ndebele-masackerEine weiße Minderheit regierte von nun an das Land. Die Diskriminierung der afrikanischen Bevölkerung wurde in großen Schritten vollzogen (Rassentrennungsgesetze, eingeschränkte Bewegungsfreiheit für Afrikaner, etc.).

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Industrialisierung im Land vorangetrieben. Der steigende Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften führte zu einem explosionsartigen Anstieg der weißen Bevölkerungsschicht.
Nach Auflösung der Föderation mit Njassaland forderten die Rhodesier ihre Unabhängigkeit, was auf starken wiederstand der weißen Bevölkerung stieß, da die Briten die volle Gleichberechtigung der Afrikaner bedingte. 1965 erklärte der Premierminister Ian Douglas Smith einseitig die Unabhängigkeit Süd-Rhodesiens.

Die 1966 von Afrikanern unter der Führung von MugabeMugabe ins Leben gerufene ZANU (Zimbabwe African National Union) versuchte das weiße Regime in Zaum zu halten und erlangte bei den ersten freien Wahlen 1979 die Mehrheit. Vote MugabeDie ZAPU (Zimbabwe African People´s Union) konnte nur in einem kleinen Teilbereich gewinnen. Der 1987 erfolgte Zusammenschluss von ZANU und ZAPU sollte die ethnischen Konflikte zwischen Shona und Ndebele beenden.
Der Zusammenschluss hatte jedoch zur Folge, dass es nur noch eine Partei an der Spitze gab. Dies nutzte Mugabe aus und lies sich zum Staatspräsidenten mit umfassenden exekutiven Befugnissen wählen. Da Mugabe einen Autoritären Kurs einschlug boykottierte die Opposition die Wahlen im Jahr 1995. Dies führte zur absoluten Mehrheit der ZANU und somit zu einer Regierung mit den Rechten die Verfassung grundlegend zu ändern.

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Zuletzt aktualisiert: 15. Dez, 18:41

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